modulon unterstützt karitatives Projekt: Lagersystem für die Bottroper Werkstätten

 

modulon bietet nicht nur spezialisierte und anpassbare Lösungen für Speditionen im Transportwesen. Wir sind auch immer offen für Neues, um mit der Expertise aus langjähriger Erfahrung bei der Entwicklung weiterer praxisnaher Lösungen mitzuwirken. So auch ein karitatives Projekt: Gemeinsam mit der Carema GmbH als Hardware-Partner hat unser Entwicklungsspezialist Jens Gauger die Bottroper Werkstätten bei der Digitalisierung der Prozesse im Warenlager unterstützt.

Bei den Bottroper Werkstätten haben Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit, sich in einem realitätsnahen Umfeld auf eine Tätigkeit auf dem regulären Arbeitsmarkt vorzubereiten. Verschiedene Gewerke fertigen Produkte, die in den Verkauf gebracht werden sollen. Eine zuverlässige Übersicht über die Lagerbestände ist dafür essenziell. Um die Prozesse im Werkstättenlager zu optimieren, suchte man nach einer digitalen Lösung, die einfach bedienbar und selbsterklärend in der Handhabung sein sollte. Warenwirtschaftssysteme für die Lagerverwaltung sind für die Anwendung in den Werkstätten viel zu komplex. Eine eigene, benutzerfreundliche Lösung musste her.

Präzise Übersicht über Lagerbestände

„Die Hauptaufgabe der Beschäftigten in unserem Lager umfasst das Einlagern neuer Lieferungen, das Erstellen eines Identifikationsdokuments, das Platzieren der Lieferung an einem freien Lagerplatz und das Notieren des Lagerortnamens. Das Ziel ist eine präzise Nachverfolgbarkeit und Kennzeichnung der Lagerbestände“, erklärt Jörg Herzog, zuständig für das Lager der Bottroper Werkstätten und langjähriger Freund von modulon-Entwickler Jens Gauger. Die einzelnen Schritte wurden bisher manuell durchgeführt. Die Beschäftigten sollten jedoch befähigt werden, den Prozess mit Hilfe von Technologien – wie einem Scanner – umzusetzen.

Mobile Handheld-Geräte vereinfachen Bedienung

Die mit der Hardware von Carema als Experten für den Vertrieb von mobilen Handheld-Geräten, Scannern und Druckern umgesetzte Lösung zur Digitalisierung der Prozesse überzeugte die Werkstätten-Leitung. Um die Bedienung so einfach wie möglich zu gestalten, wählte der Spezialist als technische Basis einen Scanner mit tragbarem Drucker, der für die Nutzung für Anwender mit verschiedenen kognitiven oder physischen Einschränkungen angepasst wurde. „Der kleinformatige Scanner kann wahlweise am Finger oder an einem Band um den Hals getragen werden kann. So können die Lagermitarbeitenden den QR-Code scannen, ohne das Gerät in der Hand halten zu müssen. Nach dem Scanvorgang erstellt der portable Drucker automatisch ein Etikett zur Beschriftung“, erklärt Jens Gauger. Von Jörg Herzog nach einer Idee gefragt, hatte er das Konzept für die Prozessdigitalisierung entwickelt.

Selbsterklärend bedienbares System optimiert Lagerprozesse

Das Bundesteilhabegesetz gibt vor, die Möglichkeiten der Teilhabe an Arbeitsleben, Bildung und sozialer Teilhabe zu verbessern. Für die Bottroper Werkstätten eine Selbstverständlichkeit: Die Beschäftigten lernen je nach ihren individuellen Fähigkeiten den Umgang mit Hubwagen und Ameise und absolvieren den Flurförderschein. Auch Personen, die weder lesen noch schreiben können, werden integriert. Der digitale Scan in Verbindung mit einem Ausdruck ist für Jörg Herzog der erste Baustein im Bereich der Warenwirtschaft, um die Mitarbeitenden mit einfachen Mitteln zu schulen: „Sämtliche Prozesse im Lager sind bewusst auf grundlegende Anforderungen reduziert. Das Ziel ist, dass die Beschäftigten den Ablauf vollständig allein durchführen können. Der Erfolg gibt uns recht: Seit der Einführung des neuen Systems ist kein Eingreifen erforderlich!“

Eine integrierte Schablone mit einem Farbcodesystem erleichtert den Mitarbeitern die Auswahl des korrekten QR-Codes und macht die Tätigkeit so zusätzlich weniger fehleranfällig. Zur besseren Orientierung ließe sich der aktuell eingeführte Prozess für Menschen mit Sehbehinderung auch noch erweitern, etwa durch Farben oder unterschiedlicher Symbole für die einzelnen Regaletagen. Da im Lager keine Internetverbindung zur Verfügung steht, war eine autarke Lösung notwendig.

Praxiseinsatz mit durchweg positivem Fazit

Das Fazit nach dem inzwischen sechsmonatigen Praxiseinsatz im Lager der Bottroper Werkstätten ist durchweg positiv. „Das neue Lagersystem läuft stabil und störungsfrei“, freut sich Jens Gauger. Er betont: „In allen Lebensbereichen wird Technologie zur Prozessoptimierung eingeführt. Hier nutzt die technische Unterstützung den Menschen ganz unmittelbar. Sie werden befähigt, Abläufe umzusetzen, die ihnen sonst eventuell schwergefallen sind. Ihr persönlicher Erfolg bei der Bedienung technischer Geräte wie Scanner und Drucker bestärkt die Einzelnen und lässt sie vielleicht auch ihre Talente erkennen.“

Auch Jörg Herzog von den Bottroper Werkstätten ist überzeugt, dass der digitale Prozess im Lager die Beschäftigten in ihrer Teilhabe stärkt: „Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin will ernst genommen werden. Dass sie in der Lage sind, ihre Tätigkeiten selbstständig auszuführen, zeigt allen: Was sie tun hat Wert!“. Ergänzend hebt er hervor: „Die Beschäftigten haben die Prozessschritte nicht nur sofort akzeptiert und verinnerlicht. Die einzelnen Tätigkeiten wie Scannen, Ausdrucken und Labeln machen auch richtig Spaß. Ab und an gibt es sogar ein kleines Gerangel darum, wer den Scanner bedienen darf.”