Im Trend: Digitale Personalsuche

Potenzielle neue Mitarbeiter mal eben locker zum Vorstellungsgespräch ins Unternehmen einladen, im persönlichen Gegenüber herausfinden, ob der Bewerber der oder die Richtige für die ausgeschriebene Stelle ist – das ist aktuell nur unter strengen Hygieneauflagen möglich. Entsprechend gestalten immer mehr Personalverantwortliche ihre Mitarbeiter- oder Auszubildendensuche als digitales Format. Die Gesprächsführung via Online-Plattform mag anfangs noch ein wenig ungewohnt sein, führt aber dennoch ebenso zum Erfolg, wie jüngst die Personalchefin des Otto-Versands, Katy Roewer, im Interview mit der Zeitung „Die Welt“ betonte: „An der Auswahl des Hintergrunds erkennt man die Persönlichkeit“. Aus 1.400 geführten Online-Gesprächen des Unternehmens resümierten 800 Neueinstellungen.

Auch wenn der direkte, echte Kontakt fehlt, ist eine digitale Vorstellungsrunde aussagekräftig. Auch hier zeigt sich, ob der Bewerber gut vorbereitet ist, sich mit dem Unternehmen und der angestrebten Position befasst hat. Mimik und Gestik des Gesprächspartners lassen sich genauso gut über den Monitor studieren. Vielleicht verhält sich der Bewerber sogar ein wenig authentischer, da er das Gespräch in seiner persönlich gewählten Umgebung führt, statt beim Arbeitgeber. Noch ein Vorteil: Die gegebenenfalls anstrengende An- und Abreise mit Termindruck entfällt.

Letztendlich gelten im Online-Bewerbungsgespräch die gleichen Kriterien wie beim persönlichen Gespräch im Unternehmen. Wie ein Bewerbungsgespräch im Optimalfall aufgebaut werden kann, beschreibt beispielsweise die Vermittlungsagentur Campusjäger in ihrem Blog. Und wer Bewerbungsgespräche auch als digitales Format anbietet, zeigt sich als moderner, zukunftsorientierter Arbeitgeber – in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels ein nicht unwesentlicher Pluspunkt.