„Depp der Nation“ oder „Traumberuf Lkw fahren“?

„Jeder braucht uns – keiner will uns.“ Nüchterne Worte, mit denen ein seit über 20 Jahren aktiver Lkw-Fahrer in einem Beitrag der WDR-Sendung Markt die aktuelle Misere seines Berufsstandes auf den Punkt bringt. In dem rund sechsminütigen Beitrag mit dem Titel „Zu wenige Lkw-Fahrer – woran liegt es?“ versucht Autor Jens Eberl, der Ursache für die bereits jetzt spürbaren und gravierender werdenden Nachwuchsprobleme bei Fernfahrern auf den Grund zu gehen. Sein Fazit: Bei einem nicht zuletzt durch den Onlineeinkauf forcierten zunehmenden Transportbedarf hätten „Brummifahrer“ einen immer negativeren Ruf als rücksichtslose Rowdys oder unbedacht agierende, abgelenkte Unfallverursacher; die Zeiten, in denen bewundernd zu den Weltenbummlern aufgeblickt wurde, seien längst vorbei. Zeitdruck und Familienunfreundlichkeit, die der Beruf mit sich brächten, täten ihr Übriges, um potenzielle Bewerber abzuschrecken.

Ein düsteres Bild, das dem Zuschauer vermittelt wird. Wie viel Freude junge Leute jedoch auch heute noch am – bewusst gewählten – Job als Lkw-Fahrer haben, durften wir gerade mit Bianca und Kevin Krieger erleben, den Interviewpartnern zu unserer Reportage „Traumberuf: Lkw fahren“ – der Titelgeschichte der soeben erschienenen zweiten Ausgabe unseres Kundenmagazins Knopfdruck. Die beiden lieben ihren Job, freuen sich über diese besondere Möglichkeit, die Welt auf Rädern zu erkunden, und erleben den Austausch und den Zusammenhalt unter den Fahrern als eine wertvolle Gemeinschaft.

Wir denken: Es ist wichtig, der Gesellschaft in Deutschland genau dieses Bild – die positiven Seiten – des Berufes wieder vor Augen zu führen, und den Leistungen, die die Fahrer täglich vollbringen, mit gebührendem Respekt zu begegnen. Das wäre ein großer Schritt in die Richtung, den Job für potenzielle Nachwuchsfahrer wieder zur attraktiven Option zu machen.